Zwischen zwei Rahmengrößen: Darauf solltest du achten

Sportlich oder komfortabel? Unser Guide zeigt dir, worauf du achten solltest, wenn du beim Fahrradkauf genau zwischen zwei Rahmengrößen liegst.

Thomas Hahn

Thomas Hahn

Freier Journalist

18. November 2025

Brauche ich einen 56-Rahmen? Oder soll es doch lieber ein 58er sein? Und warum bietet der Hersteller nicht 57 cm als Rahmengröße an? Wenn du genau zwischen zwei Rahmengrößen schwankst, kann die Entscheidungsfindung beim Fahrradkauf zur echten Grübelei werden. Beide Optionen klingen plausibel, beide könnten passen – und genau das macht es so herausfordernd. Schließlich entscheidet die richtige Größe darüber, wie wohl du dich später fühlst, wie stabil das Bike läuft und ob du jeden Kilometer wirklich genießen kannst.

Denn so simpel die Zahlen anfangs wirken: Hinter ihnen steckt viel mehr als nur Höhe und Länge des Rahmens. Schon kleine Unterschiede beeinflussen Körperhaltung, Kontrolle, Kraftübertragung und Sicherheit im Straßenverkehr oder Gelände. Dazu kommt, dass kaum jemand dem „Standardmenschen“ entspricht, auf den Hersteller ihre Tabellen ausrichten. Bist du eher langbeinig? Hast du einen längeren Oberkörper? Willst du sportlich angreifen oder entspannt unterwegs sein? Genau hier zeigt sich, warum eine vermeintlich kleine Entscheidung langfristig einen großen Unterschied macht.

Rahmengröße Fahrrad: Körpergröße ist nicht alles

Die reine Körpergröße sagt selten die ganze Wahrheit. Entscheidend ist, wie sich diese Größe auf deine Beine und deinen Oberkörper verteilt. Menschen mit langen Beinen sitzen auf einem zu kleinen Rahmen schnell „zu tief im Rad“ und können oft besser mit einer etwas größeren Größe umgehen, ohne zu gestreckt zu sitzen. Hast du dagegen einen langen Oberkörper, kann ein kleinerer Rahmen für eine sportliche, kraftvolle Haltung sorgen, ohne gleich unbequem zu werden.

Wichtig zu wissen: Vieles lässt sich später feinjustieren. Ein etwas längerer oder kürzerer Vorbau, Spacer unter dem Vorbau oder eine leicht veränderte Sattelposition können Anpassungen schaffen, die den Unterschied zwischen „passt ganz okay“ und „fühlt sich perfekt an“ ausmachen. Die Rahmengröße ist die Basis – aber sie muss nicht jedes Detail bestimmen.

Der Fahrstil hat starken Einfluss

Ein kleinerer Rahmen führt zu einer kompakteren Sitzposition
Ein kleinerer Rahmen führt zu einer kompakteren Sitzposition

Wenn du zwischen zwei Größen stehst, gibt es eine Grundregel, die dir sofort weiterhelfen kann: Der kleinere Rahmen sorgt für eine etwas sportlichere, dynamischere Sitzposition, weil der Lenker tiefer sitzt und du weiter nach vorn geneigt bist. Auf einem größeren Rahmen sitzt du aufrechter, entspannter und hast besonders in der Stadt oder auf langen Touren mehr Überblick und Komfort. Beides kann richtig sein – es hängt schlicht davon ab, was du dir für deine Fahrten wünschst.

Ein größerer Rahmen macht deine Sitzposition komfortabler und etwas weniger sportlich
Ein größerer Rahmen macht deine Sitzposition komfortabler und etwas weniger sportlich

Auch das Fahrgefühl verändert sich. Ein kleinerer Rahmen macht das Bike kürzer und damit wendiger. Kurvenfahren, schnelle Richtungswechsel, verspieltes Handling – all das fühlt sich direkter an. Der größere Rahmen dagegen fährt spürbar ruhiger und stabiler, besonders wenn du mit Gepäck unterwegs bist oder hohe Geschwindigkeiten liebst. Wer viel bergab fährt oder lange Landstraßenabschnitte mag, profitiert häufig von dieser Laufruhe.

Welches Bike kaufst du eigentlich?

Die richtige Rahmengröße für dich kann je nach Art des Rades variieren.
Die richtige Rahmengröße für dich kann je nach Art des Rades variieren.

Auch die Art des Bikes spielt eine Rolle. Ein klassisches Beispiel ist, beim Rennrad zwischen zwei Größen zu stehen. Rennräder sind sportlich ausgelegt – viele Fahrer:innen fühlen sich auf der kleineren Größe wohler, weil sie leichter in eine aerodynamische Position kommen. Ähnlich verhält es sich bei Gravelbikes. Der Unterschied: Die Geländerenner werden häufig für Komfort und Kontrolle gewählt, was tendenziell für die größere Option spricht.

Bei Mountainbikes ist die Entscheidung zwischen zwei Rahmengrößen besonders vom persönlichen Stil abhängig. Bist du viel in technischen Trails unterwegs, kann dir ein etwas kleinerer Rahmen mehr Kontrolle geben. Für High-Speed-Passagen und steile Abfahrten hingegen bringt die größere Größe mehr Stabilität.

Und bei City- oder Trekkingbikes geht es am Ende meist darum, entspannt und übersichtlich im Verkehr unterwegs zu sein – die größere und damit aufrechte bzw. komfortablere Wahl liegt bei diesen Fahrrädern daher oft näher.

Wie du zu einer sicheren Entscheidung kommst

Vielleicht hast du inzwischen ein Gefühl dafür, welche Größe besser passen könnte. Aber manchmal bleibt es bis zum letzten Moment unentschieden – und gerade dann lohnt sich eine professionelle Größenbestimmung. Damit du dich nicht auf Bauchgefühl oder Händlerintuition verlassen musst, gibt es heute verschiedene Hilfen und Tools, die dich objektiv zur richtigen Entscheidung führen.

Mit smarten Sizing-Lösungen findest du auch online die perfekte Rahmengröße
Mit smarten Sizing-Lösungen findest du auch online die perfekte Rahmengröße

Smartfit bietet genau dafür passende Lösungen. Wenn du online einkaufst, hilft dir das Smartfit eCommerce Sizing direkt im Online-Shop weiter – in weniger als einer Minute, allein mit Körpergröße oder Schrittlänge. Das Ergebnis basiert auf echten biomechanischen Daten und gibt dir die Sicherheit, online die richtige Größe in den Warenkorb zu legen, ohne Risiko und ohne spätere Zweifel.

Noch genauer wird es im Fachhandel: Händler:innen mit Smartfit In-Store-Lösungen vermessen deine Körpermaße und können dir so nicht nur sagen, welche Größe passt, sondern auch, warum sie passt – und wo es bei der Alternativgröße kritisch werden könnte. Ein individuelles Bikefitting sorgt außerdem dafür, dass deine Sitzposition perfekt zu deinem

Körper und deinem Fahrstil abgestimmt wird. Das Ergebnis: weniger Beschwerden, mehr Effizienz, mehr Freude.

Sattel einfach auf Hüfthöhe einstellen war gestern. Die richtige Rahmengröße findest du auch über deinen Fachhändler, der dich im Store vermisst.
Sattel einfach auf Hüfthöhe einstellen war gestern. Die richtige Rahmengröße findest du auch über deinen Fachhändler, der dich im Store vermisst.

In 5 Schritten zur richtigen Rahmengröße

1. Körpergröße & Schrittlänge bestimmen

Deine Körpergröße und Schrittlänge sind ein guter Ausgangspunkt – aber eben nicht mehr als das. Miss sauber nach, um die ideale Größenrange zu definieren.

2. Proportionen berücksichtigen

Lange Beine? Eher etwas größer wählen. Langer Oberkörper? Eher kleiner. Dein Körper gibt vor, was sich harmonisch anfühlt.

3. Fahrstil ehrlich einschätzen

Willst du sportlich in Vorlage gehen oder entspannt unterwegs sein? Sitzposition und Handling verändern sich spürbar zwischen zwei Größen.

4. Bike-Typ einbeziehen

Rennrad, Gravel, MTB oder Citybike: Jede Kategorie hat eigene Anforderungen, die sich auf die optimale Größe auswirken.

5. Smarte Tools nutzen – statt raten

Online mit dem Smartfit Bike Sizing Widget die passende Größe finden oder im Shop mit den Smartfit In-Store-Tools präzise vermessen lassen. Ein professionelles Bikefitting sorgt für die perfekte Feinabstimmung.


Zwischen zwei Rahmengrößen: Unser Fazit

Ob Rahmengröße 56 oder 58 – am Ende geht es nicht um Zahlen, sondern darum, wie sich das Bike für dich anfühlt. Deshalb lohnt es sich, diese Entscheidung bewusst zu treffen. Gut zu wissen: Zwischen zwei Größen zu stehen, ist völlig normal – wichtig ist nur, dass du deine Bedürfnisse und deinen Körper ernst nimmst. Schon wenige Millimeter können einen großen Unterschied machen. Die gute Nachricht: Mit modernen Tools und professioneller Vermessung findest du heute zuverlässig heraus, welche Größe wirklich zu dir passt – und kannst dein neues Bike von Anfang an in vollen Zügen genießen.